5.Rang an den Wolrdskills Sao Paulo 2015

Durch den ersten Rang an den Swissskills 2014 habe ich mich für die Worldskills (Berufs- Weltmeisterschaften) in Sao Paulo qualifiziert. Über mehrere Monate hinweg habe ich mich intensiv auf diesen Wettkampf vorbereitet. Dies wurde jedoch etwas eingeschränkt, da ich mich im selben Zeitraum auf meine Abschlussarbeit als Steinmetz konzentrieren musste. Teil der Vorbereitungen für die Worldskills war die Teilnahme an fünf Teamweekends verteilt über fünf Monate. An den Teamweekends trafen sich alle Schweizer Kandidaten der verschiedenen Wettkampfberufe. Wir bereiteten uns als Team auf die bevorstehenden Aufgaben vor, unter anderem auch mittels Mentaltraining, Sport und Teambuildig-Aktivitäten.

Wir reisten eine Woche vor Start der Wettkämpfe nach Sao Paulo. Dies zum einen um uns an die klimatischen Bedingungen vor Ort anzupassen, aber auch um ein paar kurze Einblicke in dieses fremde Land zu erlangen. Brasilien ist, aus schweizer Sicht, ein riesiges Land. Alleine in Sao Paulo leben über sieben Millionen Menschen. Das sind nur die offiziellen Zahlen der registrierten Menschen. Der Unterscheid zwischen arm und reich ist jedoch so gross wie die Grössenverhältnisse zwischen der Schweiz und Brasilien. Während in den unzähligen Favelas Kinder aufwachsen die offiziell nicht
existieren und nie zur Schule gehen werden, fliegen über ihnen die Millionäre und Milliardäre in ihren Helikoptern um dem Verkehrschaos am Boden zu entfliehen. Kurz gesagt, nach Sao Paulo will ich nicht noch einmal. Zu krass waren die Eindrücke, zu extrem die Gegensätze.

An den vier Wettkampftagen gab ich mein Bestes. Der extrem weiche Kalkstein sollte mir, so dachte ich zumindest, zugutekommen. Doch hier machte sich ein erster Fehler in meinen Vorbereitungen bemerkbar. So habe ich zuhause vor allem auf viel härterem Laufener Kalkstein trainiert, weshalb meine Eisen nicht die richtige Schärfe aufwiesen. Auch waren meine Bewegungen nicht gut genug auf das weiche Material abgestimmt, sodass mir der eine oder andere Fehler passierte. Am Schluss reichte es, mit 511 von 600 möglichen Punkten, für den fünften Platz und eine medaille of excellent. Dies war für mich etwas enttäuschend, aber auch kein vollkommener Reinfall.